Seraina Huber, lebt mit einer posttraumatischen Belastungsstörung

Seraina Huber arbeitet als Genesungsbegleiterin mit Menschen, die an einer psychischen Beeinträchtigung leiden.

Hubers eigene psychische Krisen begannen in ihrer frühen Kindheit. Mit dreissig Jahren erhielt sie schliesslich die Diagnose: posttraumatische Belastungsstörung (PTBS).

Reporterin ohne Barrieren: Nathalie Anderegg

Titelbild - Seraina Huber
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Musik ist Seraina Hubers wichtigste Ressource. Unter dem Künstlernamen SASA ist sie seit Jahren als DJ, Rapperin, Sängerin und Songwriterin in der Basler Musikszene vertreten. 2021 erfolgte die Veröffentlichung ihrer ersten EP CLIMB AGAIN, und zurzeit ist ein zweites Album in Arbeit.
Eigentlich sind Anlässe mit vielen Personen für Seraina Huber sehr belastend. Trotzdem tritt sie als Musikerin live vor Publikum auf. Dies war ein schwerer Weg, wie sie erzählt: «Aufgrund meiner Ängste hatte ich die Musik schon aufgegeben, meine Instrumente verkauft und meine Texte verbrannt. Doch es hat mich unglücklich gemacht, meine Leidenschaft nicht zu leben. Dieses Leiden war grösser als die Angst. So entschied ich, mich der Angst zu stellen.»

Mit unterstützender Psychotherapie, dem Erlernen von Atemübungen und mit Notfallmedikamenten in der Tasche wagte Seraina Huber sich wieder auf die Bühne. Sie freut sich: «Die Angst ist immer noch da, aber ich kann damit umgehen, und es wird mit jedem Auftritt besser.»

Sobald ich auf der Bühne bin, bin ich eins mit der Musik, und bin dann für kurze Zeit sogar angstfrei.

Seraina 'SASA' Huber macht ihre psychischen Krisen zum Thema und kämpft so gegen die Stigmatisierung von psychischen Beeinträchtigungen. In einem ihrer Texte rappt sie:

I'm still standing.
I hold my head up high!

Eine PTBS entsteht durch ein Trauma in der Vergangenheit. Viele Betroffene können sich daran gar nicht oder nur verschwommen erinnern. Die Symptome einer PTBS sind vielfältig. Dies kann die Diagnostik erschweren. Seraina Hubers Symptome sind Panikattacken, Alpträume und Depressionen. Zudem erlebt sie Intrusionen, das sind Bruchstücke von Erinnerungen an die traumatischen Situationen, die in Alpträumen, aber auch mitten im Alltag auftauchen können. Auch hat sie Flashbacks, in denen sie Gefühle des Traumas wieder erlebt.

Es sei schwierig, mit einer unsichtbaren Beeinträchtigung wie PTBS zu leben, erklärt Huber, denn viele Menschen verstünden nicht, was mit ihr los sei: «Ich brauche vor allem Verständnis von den Mitmenschen. In der Arbeitswelt brauche ich Bestärkung statt Kritik und Druck sowie genügend Zeit zur Erholung.»

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