Nationales Armutsmonitoring

Armut ist auch in der Schweiz eine Realität, und sie geht nicht zurück. In der Schweiz sind mehrere Hunderttausend Menschen betroffen. Das sind etwas mehr als acht Prozent der Bevölkerung.

Ein Grossteil von ihnen sind Alleinstehende, Alleinerziehende, Kinder, Personen ohne anerkannte Ausbildung oder mit ausländischer Herkunft. Unser Netz von Sozialversicherungen und kantonalen Hilfen bietet zwar einen gewissen Schutz vor Armut, aber ein einschneidendes Lebensereignis kann jede und jeden treffen und zu Prekarität führen. Um Prekarität und Armut wirksam zu bekämpfen, müssen das Ausmass des Problems, die Umstände, die dazu führen können, und die Risiken, erneut hineinzugeraten, besser verstanden werden.

Dafür braucht die öffentliche Hand verlässliche, aktuelle und vollständige Daten. Diese Informationen bereitzustellen ist Aufgabe des Armutsmonitorings.

Das Armutsmonitoring untersucht nicht nur die aktuelle Entwicklung der Armut in der Schweiz, sondern zeigt auch den Forschungsstand, die verschiedenen verfügbaren Instrumente und deren Wirksamkeit sowie die Hauptakteure der Armutsbekämpfung auf.

Das Monitoring unterstreicht zudem, wie wichtig Bereiche wie Bildung und soziale Absicherung sind, um Armut zu verhindern und zu bekämpfen. 

Breit angelegte Studie 

Die breit angelegte Studie reduziert Armut nicht ausschliesslich auf fehlende finanzielle Mittel. Auch andere Dimensionen werden einbezogen, etwa

  • die Wohnsituation,
  • das Sozialleben
  • oder die Gesundheit.

Hinter den Zahlen stehen immer persönliche Schicksale. Und hier leistet das Monitoring einen weiteren wesentlichen Beitrag. Es gibt armutsbetroffenen Menschen eine Stimme. Frauen und Männer, die Armut erlebt haben, schildern jeweils zu Beginn der drei weiterführenden Hefte, die den Themen

  • «Materielle Existenzsicherung»,
  • «Erwerbsarbeit und Armut» und
  • «Bildung und Armut» gewidmet sind, ihre Erfahrungen.

Im ersten Bericht werden die Herausforderungen, die Armut für unsere Gesellschaft mit sich bringt, aufgezeigt. Empfehlungen werden jedoch nicht abgegeben. Diese sollen im Rahmen der nationalen Armutsstrategie formuliert werden, die dem Bundesrat voraussichtlich 2027 vorgelegt wird.

Um weitere Aspekte zu vertiefen und langfristig Kohärenz sicherzustellen, soll das Monitoring alle fünf Jahre stattfinden.

Den kompletten Bericht und die Hefte finden sie unter: 

Nationales Armutsmonitoring: Daten zur Armut in der Schweiz